Alkoholprobleme werden jetzt per Gesetz ausgeblendet

Ich wollt mir grad das Polizeigesetz hier mal durchlesen, um zu sehen wie es dort mit der Videoüberwachung in unserem Land so steht. Da kam dieser Beitrag in unserer geliebten Volksstimme dazwischen: Das Innenministerium von Sachsen-Anhalt hat das Polizeigesetz überarbeitet: Das Land will Alkoholverbote im öffentlichen Raum

So kann man natürlich auch für ein schönes Stadtbild sorgen. Unsere gesellschaftlichen Probleme, wie hier eben Alkoholmißbrauch, werden einfach per Gesetz ausgeblendet. ‚Was ich nicht seh, findet nicht statt.‘ Hier wird mal wieder an Symptomen herumgedoktert, ohne wirklich die Ursachen anzugehen. Ursachen: niedriges Bildungsniveau, Existenzangst, Armut und sicher noch einige andere.

So, jetzt versuch ich nochmal was zur Videoüberwachung in der Stadt Magdeburg zu finden. Schreiben wir da mal die Stadt an oder eher die Polizeidirektion? Nach dieser Stellungnahme hat die Stadt da wenig zu melden.

Wer hat die Liste der Standorte von Videokameras? Wer zeichnet wie lange auf? Was kostet das? Wer entscheidet über die Anbringung einer Kamera? Werden auch welche abgebaut, wenn der Anbringungsgrund nicht mehr besteht? Viele Fragen, die beantwortet werden möchten.

Ach, vielleicht schreiben wir einfach mal beide Stellen an.

Alkoholverbot in Magdeburg, Akt 2

Meine Meinung zu: Landeshauptstadt Magdeburg: Start – OB Trümper schreibt an Ministerpräsident – Alkoholkonsumverbote in der Öffentlichkeit gesetzlich regeln.

Jawoll, wir regeln unsere gesellschaftlichen Probleme – hier Alkoholkonsum von Jugendlichen – mal rasch gesetzlich und sind sie damit los. Traurig diese Ansichten. Zum einen ist die Unterstellung beleidigend, dass jeder Bürger, der alkoholische Getränke zu sich nimmt zum stadtverschandelnden, gröhlenden, anpöbelnden Rowdy wird. Zum anderen verdrängt man das Problem damit doch nur in die auch so schon problematischen Randgebiete. Wo sind die wirklichen Ideen?

Akt 1 gibts hier

links for 2010-04-23

  • Ziemlich einfach machen wir es uns mal wieder. Da gibts Alkoholverbote auf Plätzen im Innenstadtbereich und alle sind glücklich. Das Problem scheint ja behoben, keine Randalierer, kein Krach, alles schön sauber (,kein Stadtleben?). Nach den Schilderungen, die zum Alkoholverbot führten, mußte an den Orten (hier mal der Hasselbachplatz im Herzen Magdeburgs) regelrecht Kriegsrecht herrschen. Was bei weitem übertrieben. Ich bin oft dort unterwegs. Da war nix, is nix, ausser stinknormales Stadtleben. Naja, das Alkoholverbot der Stadt wurde dann ja auch vom Verwaltungsgericht gekippt, unverhältismäßig. Jetzt heißt es also wieder Saufgelage überall. Wird also weiterhin nix los sein.
    Das unsere Gesellschaft allgemein vielleicht ein Alkoholproblem und da vielleicht auch unter jugendlichen Gruppen, möchte ich nicht negieren. Sicher werden von Suffköppen auch hin und wieder andere Probleme aufgeworfen, aber durch solche Verbote wird die Welt nicht besser. Da müssen andere Wege gegangen werden.
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