Bücherwurm – Jogging

Zeit: 17:16 Uhr – 38 Minuten
Strecke: 6,30 km – Petriförder, Nordbrücken, Alte Elbe, Runde um Adolf-Mittag-See

Fünf fleißige Stunden heute auf der Leipziger Buchmesse herumgeschlendert. Ich war erstaunt wieviele kleine Buchverlage es doch gibt und welch kreative Diensleistungen drum herum. Auch der Hörbuchbereich war interessant. Von Verlagen über Studios und Macher. Aber wie auf jeder Messe: viel zu viel Input. Lustig anzusehen waren auch die ganzen Kiddies in ihren Manga-Kostümen. Ist eine schöne Randerscheinung der Messe. Hab gehört, dass sich Leute darüber aufregen. Aber ich finde es ein Bereicherung. Laßt sie machen.

Nach diesen 5 Stunden plus Zugfahrten also dann noch eine kleine Runde durch den Park. Und es wird Frühling, schon gesehen? Meine Inliner müssen auch bald aus der Mottenkiste, im April wieder eine Tour durch den Fläming?


Waage: 68,8

Wächterhäuser – demnächst auch in Magdeburg?

Gestern abend gab es im Moritzhof eine interessante Informationsveranstaltung zum Thema Wächterhäuser. Der Haushalten e.V. aus Leipzig stellte sein erfolgreich in Leipzig betriebenes Konzept zur Rettung von alten Häuser vor.

Was sind Wächterhäuser oder anders, was macht der Verein?

Der Verein sucht in der Stadt nach alten, stadteilprägenden, aber leider leer stehenden Häusern. Diese Häuser sind oftmals marode und dem Zerfall preisgegeben. Auch in Magdeburg sehen wir dies ja zur Genüge. Die Eigentümer haben entweder kein Interesse oder kein Geld für die Rettung dieser Häuser. Oftmals handelt es sich auch noch um denkmalgeschützte Objekte, was die Rettung nicht unbedingt einfacher macht. Der Verein sucht nun Kontakt zu den Eigentümern und verhandelt mit diesen einen sogenannten Gestattungsvertrag über 5 Jahre aus. Der Eigentümer verpflichtet sich darin, dass Haus in einen nutzbaren Zustand zu versetzen, also Dach dicht, kein Schimmel und die Grundsubstanz ist intakt, sowie Wasser- und Stromanschlüsse auf jeder Etage – also keine Vollsanierung. Der Verein vermittelt nun die Flächen für 5 Jahre an interessierte Nutzer, welche ein Nutzungskonzept vorlegen. Die Nutzer verpflichten sich, die Häuser zu beleben und dabei die vollen Nebenkosten zu tragen. Den Ausbau und die Renovierung übernimmt vollkommen der Nutzer und ist dort im Grunde auch frei in der Umsetzung seiner Ideen. Einzig wenn in die bauliche Substanz eingegriffen wird, also z.Bsp. eine Wand herausgerissen werden soll, muss der Eigentümer zustimmen und natürlich müssen auch die bauordnungstechnischen Vorschriften und Statik usf. beachtet werden. Die Vermittlung und Beratung übernimmt dabei der Verein. Die Nutzung ist nicht vorrangig für Wohnraum vorgesehen, sondern für gewerbliche und Mischnutzungen (ein Riesenatelier mit Wohnraum ist wohl nicht so selten). Oftmals sind es auch Ladengeschäfte in der unteren Etage, die leer stehen. Ist wohl auch ein Problem des deutschen Mietrechts, das zu solchen Konstrukten nötigt, da solch alternative Mietformen nicht zugelassen. Nach 5 Jahren müssen die Häuser eigentlich geräumt werden. Oftmals besteht aber wohl das Interesse, die Häuser so weiter zu betreiben und die Verträge werden verlängert oder aber in normale Mietverträge umgewandelt. Es gibt auch Fälle, wo die Nutzer das Haus dann vom Eigentümer kaufen werden.

Was sind die Vorteile?

Für die Eigentümer: Sie bekommen die Nebenkosten bezahlt, die ja auch bei Leerstand anfallen, die Bausubstanz wird erhalten und meist sogar verbessert und ihr Eigentum ist vor Vandalen und Verfall geschützt.

Die Nutzer: können ihr individuelles Nutzungskonzept umsetzen, die Kosten dabei sind sehr niedrig: eben die Nebenkosten und ein geringer Beitrag berechnet nach Quadratmeterzahl als Fördermitgliedschaft an den Verein ( wohl so um die 0.50 EUR pro qm, je mehr Fläche der Nutzer will, umso geringer wird der Preis)

Und im Endeffekt für die Stadt: das Haus wird belebt und erhalten, das Stadtbild damit verschönert und die kreativen Nutzungskonzepte beleben den Stadtteil. Meist werden auch Arbeitsplätze geschaffen, da oft die Flächen für Existenzgründungen genutzt werden. Ein Vertreter der Stadt Magdeburg war am Abend auch zugegen. Er hatte sich intensiv schon mit dem Thema befasst und die Stadt Magdeburg würde dem Vorhaben von Wächterhäuser positiv gegenüberstehen und unterstützen wo sie können.

Das Projekt läuft in Leipzig sehr erfolgreich, es gibt zur Zeit wohl 13 Häuser, 5 stehen auf der Vorbereitungsliste. Auf der anderen Seite ist die Liste der potentiellen Nutzer so um die 800 Interessenten lang. Also Bedarf ist auf beiden Seiten da: viele  Häuser stehen leer und nach Wohn+Gewerbeflächen Suchende gibts auch genug. Was ich auch toll finde, dass der Verein verschiedene Initiativen in die Häuser holt, die beim Ausbau helfen. So machten einmal litauische Stukateurslehrlinge einen Wettbewerb, wo sie ein ganzes Treppenhaus verschönerten.

Also ich finde dies ein sehr interessantes Konzept. Es gab gestern bei der Veranstaltung auch die ersten Bekundungen, solch einen Verein in Magdeburg zu gründen und auch erste Nutzer wollten ihr Konzept gestern schon loswerden. Ich bin gespannt auf die Entwicklung und würde mir wünschen, dass das ein oder andere Haus in Magdeburg durch diese Initiative gerettet werden würde.

Abschlußjogging

Zeit: 18:15 Uhr – 31 Minuten
Strecke: 6,14km – Petriförder, Nordbrücken, Alte Elbe, kleine Runde im Stadtpark
Tempo: schnell – Puls 159

Von Freitag bis Sonntag waren wir nun in Leipzig, ein wenig die Stadt erkunden. Unser Hotel dort wirkte von außen zwar wie ein Parkhaus, aber die Innenausstattung war wirklich hübsch. Offene Küchen kannte ich schon, jetzt auch offene Bäder. Cool, wenns Zimmermädel aus Versehen reingekommen wär, kein Problem wenn man unter der Dusche steht… der erste Blick geht dahin – in die Dusche. Ich rechnete am Morgen damit. Naja ging aber alles gut.

Leider fiel mein geplanter Ausflug am Samstag zum Hörspielsommer dann regelrecht ins Wasser. Es regnete den ganzen Tag und auch zur Veranstaltung aus Eimern. Und da das Ganze im Park stattfinden sollte und ich so schön geplant hatte, mit Picknickdecke und -korb, naja, wurde es halt gestrichen. Stattdessen ging es ins Kino. Ice Age 3 und das ganze in 3D. Wenn man schon die Möglichkeit hat mal in 3D zu schauen, haben wir es also getan. Der Film ist einfach lustig und in 3D auch noch toll.

Sonntag ging es dann noch zum Völkerschlachtdenkmal. Und sportlich wie wir sind, ging es natürlich die Treppen hinauf aufs ‚Dach‘. Dreihundert-und-was-weiß-ich-wieviele Stufen. Schöner Ausblick über Leipzig. Und ich stellte mal wieder fest, mein Geschichtswissen hat enorme Lücken. Todo: Aufarbeiten.

Und dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen. In Magdeburg angekommen, gleich rein in die Laufklamotten. Eine kleine Runde sollte es schon noch sein. Jetzt steh ich also keinen Kilometer vor der 1.000. Dann gönn ich mir was.


Waage: 68,9

Ausflug zum Hörspielsommer in Leipzig

Da sitz ich nun wieder im Zug nach Magdeburg. Hatte mich nachmittags nach Leipzig aufgemacht, um mir den Hörspielsommer anzusehen oder besser anzuhören.

Also ein Sachsen-Anhalt-Ticket Single für 19€ geholt und ab in den Zug. Ich wußte gar nicht, dass es solch Ticket gibt, das Normale kost ja 27€ und gilt für 5 Personen einen ganzen Tag lang, dieses eben nur für eine Person. Naja. In Leipzig angekommen, musste ich noch quer durchs Zentrum. Da hab ich gleich noch ein wenig von den Straßentheatertagen geniessen dürfen, die im Zentrum eben auf der Straße standfanden, logisch. Leipzig hat schon ein Flair.

Dann irgendwann im Richard-Wagner-Hain angekommen, zum Glück hat mein Handy jetzt Navigation, war schon drauf und dran mich zu verlaufen. Im Park lagen dann so 100 Leute auf der Wiese und lauschten dem Hörspiel ‚Das Kalte Herz‘, Kinder rannten rum, Massagen wurden angeboten und die meisten hatten einen Picknickkorb dabei. Es war einfach nur gemütlich und auch die Sonne ließ sich erweichen ein wenig zu scheinen. Es gab dann noch weitere Hörspiele, zwei kürzere konnte ich mir noch anhören. Naja, eins war dann doch sehr experimentell. Es gab ja einen Wettbewerb unter Hörspielen – morgen wird wohl gekürt – da gabs also dann auch mal anderes auf die Ohren und die Autoren standen meist auch gleich zum Interview zur Verfügung.

Ich werde nächstes Jahr auf alle Fälle wieder hinfahren und dann hab ich auch die Picknickausrüstung dabei. Und die Leipziger Ecken muss ich auch mal genauer erforschen, an der Elster entlang hat es mir sehr gefallen.

Link: www.Hoerspielsommer.de

Dann einen schönen Sonntag
der sVen