Endlich online – Stadtratssitzung von Magdeburg erleben

Muss ja nun auch mal positiv erwähnt werden: Der Stadtrat von Magdeburg hat nun endlich die Möglichkeit geschaffen, dass jeder interessierte Magdeburger dabei sein kann, unabhängig seines Zeitrahmens, vielleicht live vor Ort zu sein. Nun noch etwas zeitnaher und noch eine Möglichkeit einer Abgabe von Kommentaren und Anregungen… Aber wir wollen ja nicht gleich zu viel fordern. Im Moment muss man leider noch per Brief an den Stadtrat herantreten oder dann doch vor Ort zur Einwohnerfragestunde in der Stadtratssitzung so gegen 17 Uhr am jeweiligen Tag dabei sein. Oder man schaut mal, ob vielleicht die Fraktionen eine Kontaktmöglichkeit zu Themen bieten. Oder schmeiss deine Frage ins Forum.

Auf geht es – ein neues Leben

Nun fängt also mein neues Leben an. Anfang des Jahres begann für mich eine kleine Sinnkrise. Auslöser war wohl mein 20jähriges Jubiläum im Job. 20 Jahre im gleichen Betrieb, im gleichen Job. Auch etwas ausgepowert, desinteressiert, am Ende? Das sollte nun so weiter gehen? Noch einmal 20 Jahre, bis zur Rente? Da muss es doch noch was anderes geben.

Also machte ich mich auf und holte mir Informationen und Ideen, was ich noch so machen könnte. Vielleicht einfach mal ein Jahr gar nichts machen, ein Sabbatical? Einfach einen neuen Job suchen? Ja, was? Vielleicht sich einfach über eine Zeitarbeitsfirma in verschiedene Stellen vermitteln lassen, dann vielleicht irgendwo hängen bleiben?

Dann las ich über die Möglichkeiten des Bundesfreiwilligendienstes. Ein Jahr lang etwas für die Gemeinschaft tun, dabei neue Erfahrungen sammeln, neue Impulse bekommen. Genau was ich wollte. Also dann einmal die Platzbörsen durchstöbert. Seniorenpflege hätt ich mir vorstellen können, vielleicht auch Menschen unterstützen, die in unserer Gesellschaft behindert werden (andere bezeichnen diese Menschen als Behinderte, ich bin der Meinung, diese Menschen werden durch die gesellschaftlichen Umstände behindert, sie sind es nicht).

Ich stieß bei der Suche nun auf die Stelle im Bereich Medienpädagogik und Bildung in der zone! – dem Medientreff hier in Magdeburg. Einige Zeit darüber gegrübelt und schlussendlich eine Bewerbung geschrieben und abgegeben. Anfang Mai dann Zusage. Nun musste es schnell gehen. Kündigung schreiben, die Frist dafür war grad noch möglich. Übergabe im alten Job, Resturlaub verbraten und zum 30.6. war erst einmal Schluß. Mein Neueinstieg war geplant für den 1.8. Nun also einen Monat nix tun. Sozusagen.

Die erste Woche verbrachte ich wieder mit dem Drahtesel auf einer Tour über den Rennsteig und dann durchs Werratal bis Hann.Münden. Dann hatte ich auch schon meinen ersten Einsatz zu den Kindermedientagen in der zone! Das hat mir echt richtig Spaß gemacht. Dann liefen noch die Vorbereitungen zur  Teilnahme der Piraten zum Firmenstaffellauf in Magdeburg und am CSD im August.

Ab 30.7. ging es dann auf Kanutour mit den neuen Kollegen. Ein perfekter Einstieg wie ich finde. 5 Tage ging es über die Ohre von Buchhorst bis Loitsche. Mein erstes Mal Paddeln, ging super. Ansonsten kam ich mir vor wie in einem Pfadfindercamp. Übernachtet wurde im Schlafsack auf nem Bauernhof, in einem Gemeindesaal, in einem Jugendfreizeitzentrum und einer alten Mühle. Wenn man Glück hatte, gab es Warmwasser aus dem Wasserhahn. Die Dusche waren dann die 2 gefüllten 1,5l-Flaschen hinterm Haus. Aber alles in allem ein Heidenspaß.

Nun also bin ich für ein Jahr Bufdi. Morgen geht es dann so richtig los. Bin gespannt.

Bürgerpanel der Stadt Magdeburg

Da freut sich die Stadt über den Zuspruch am Bürgerpanel. Find ich auch prima. Eine Bitte allerdings, stellt die Fragen so, dass man diese auch mit gutem Gewissen beantworten kann.

Ich hatte zum Bleistift Probleme bei der Beantwortung der Frage nach meiner Zufriedenheit mit der Parkplatzsituation in meinem Umfeld. Ich bin da höchst unzufrieden. Hätt ich allerdings diese Antwort angekreuzt, dann hätte die Stadt mir noch nen Parkplatz vor die Nase gesetzt. Die anderen Fragen ließen darauf schließen, dass es darum ging, wie wohnortnah ich parken kann, so ich dies denn tun will. Ich bin nun einmal aber unzufrieden mit der Parkplatzsituation eben weil es zu viele Parkplätze gibt, ok, liegt auch daran, dass es zu viele Autos gibt. Auch so ein Unzufriedenheitspunkt von mir in dieser Welt. Tja, wie konnte ich diese Frage nun guten Gewissens beantworten?

Darf man drüber nachdenken?

Bei einer solch immensen Zahl von 2 Billionen und 27,5 Milliarden Euro, die Deutschland an Schulden angehäuft hat, stelle ich mir mal ganz einfach die Frage: was passiert eigentlich, wenn wir aufhören darüber nachzudenken wie wir dies jemals zurückzahlen wollen. Nächste Frage: An wen eigentlich zurückzahlen? Was passiert wenn nicht vor jeder Entscheidung steht: Wer soll das bezahlen?

Danke für die Dummheit

Man muss heutzutage wirklich überall aufpassen…

Heut kam eine Email von der Magdeburger Volksstimme bei mir rein:

…. Herzlich willkommen zu unserem Angebot …. vielen Dank, dass Sie sich registriert haben …. um die Registrierung abzuschliessen klicken Sie bitte folgenden Link ….

… eben so eine Opt-In-Mail, die wohl jeder irgendwie kennt. Nur hab ich mich nirgends angemeldet. Da hat wohl ein Scherzbold irgendwie meine Emailadresse eingetragen, dacht ich. Gut, dazu sind ja diese Emails da, ignorieren und erledigt die Sache. Einzig stutzig machte mich noch die Link-Adresse in der Mail. Keine Adresse ala www.volksstimme.de/usf, sondern eine IP und dann noch so eine: 192.168….. Wer sich auskennt weiß, dass diese IPs für den privaten Bereich reserviert sind und im Internet da draußen nicht funktionieren. Aber nicht weiter drüber nachgedacht, gelöscht und weg.

Ein paar Stunden später kam dann dies hier:

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf Grund eines umfangreichen Softwareupdates innerhalb unseres Anzeigensystems kam es fälschlicherweise zur Auslösung einer Status-E-Mail. Inzwischen konnte der Fehler aber behoben werden.

Trotzdem bitten wir Sie für die entstandenen Umstände um Entschuldigung und stehen Ihnen für weitere Fragen jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Volksstimme

Da wurde ich doch ein wenig böse.

Warum?

Seit mehreren Jahren bin ich nun kein Kunde mehr bei der Volksstimme, hab keinen Newsletter oder sonstwas abonniert und wünschte auch nirgends eine weitere Kontaktaufnahme und doch sind meine Daten da ja immer noch aktiv in irgendwelchen Datenbanken hinterlegt. Wieso sollte ich sonst eine Email bekommen. Gleich mal die Löschung meiner Daten gefordert.

Also nochmal vielen Dank für die Dummheit.

Aber muss ich immer auf die Dummheit hoffen, damit Daten, die nicht mehr benötigt, gelöscht werden?

Auf zur Demo „Freiheit statt Angst“

Am 11. September 2010 um 13 Uhr in Berlin, Potsdamer Platz:

Freiheit statt Angst – Demonstrier für Bürgerrechte, Datenschutz und ein freies Internet.

Gute Gründe hinzugehen:

  • ELENA – der elektronische Entgeltnachweis – zentral beim Staat gespeichert
  • Vorratsdatenspeicherung der Telekommunikation
  • Videoüberwachung
  • SWIFT – Bankdaten in die USA
  • INDECT – Forschung an automatisierter Erkennung schlechten Benehmens auf Video in Verbindung mit jeder Menge Datenbanken – Motto: Alles was geht.
  • biometrischer Personalausweis
  • Gesundheitskarte
  • ACTA – ein geheim verhandeltes Abkommen über Handel und Wandel in der Welt
  • Volkszählung 2011
  • und die vielen weiteren freiheitseinschränkenden Maßnahmen

Und das es viele kreative Ideen gibt zu demonstrieren, zeigt zum Beispiel die zur Demo erhältliche MusikCD – standesgemäß unter der Creative Commens erschienen – also zum fleißig weiterverbreiten geeignet: unter Lauschangriff – der Sampler zur Demo zu laden.

Wir sehen uns!