Welcher Internetanbieter zensiert und welcher nicht?

Eben mal unter Zensurprovider.de nachgeschaut und hoppla mein Provider zensiert also. Die Umstellung auf offene DNS war genau so schnell erledigt wie der Blick auf die Liste.

Noch ist diese Mitteilung keine Straftat.

Und vorhin gelesen bei netzpolitik.de einen umgeschriebenen, uns eigentlich aber allen bekannten Text:

Als sie Kinderpornografieseiten sperrten habe ich nichts gesagt, denn ich habe diese Inhalte ja nicht konsumiert.
Als sie Raubkopiererseiten sperrten habe ich nichts gesagt, denn ich habe ja nicht raubkopiert.
Als sie Blogs mit gesellschaftskritischen Inhalten sperrten habe ich nichts gesagt, denn ich war ja nicht gesellschaftskritisch eingestellt.
Als sie die Seiten von Oppositionsparteien und Gewerkschaften sperrten habe ich nichts gesagt, denn ich war ja nicht in der Gewerkschaft oder in so einer Partei.
Als sie das Grundgesetz ausser Kraft gesetzt haben, gab es kein Medium mehr über das ich hätte etwas sagen können.

(Autor: „Lord Helmchen“, Original Niemöller-Zitat hier.)

der sVen

So hilft uns die Zensurinfrastruktur

Bilder sagen mehr wie Worte:

so in etwa funktioniert also auch der Leyenhafte Kampf gegen Kinderporno – hier am Beispiel der erfolgreiche Kampf gegen Armut, sicher ein nächster Schritt:

zensursula1Danke an Mediengestalter.cc für diese anschauliche Darstellung.

Dafür geben wir also unsere Grundrechte auf

Artikel 5

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Unglaublich was Politiker so von sich geben

Martin Dörmann hat dem AK Zensur geantwortet. Geantwortet auf die Absage eines Gesprächstermins, den der AK Zensur absagte, weil die SPD zu dem anberaumten Termin bereits ihr Abstimmungsverhalten festgelegt hatte:  Dörmann versucht den AK Zensur einzuseifen | Reizzentrum.

Ich finde es unglaublich, wie weltfremd „die da oben“ sind.

Wie lange wird es nun dauern, dass weitere Begehrlichkeiten befriedigt werden? Wann kriegt die Musikindustrie ihre Sperrmöglichkeit? Computerspiele – auf die Sperrliste? Politisch nicht korrektes – weg damit! Ein viertel Jahr, ein halbes, vielleicht doch erst in einem Jahr? Aber sie werden kommen. Ich habs im Urin. Ich sag nur Maut. Und dann erwarte ich noch das Verbot der Nutzung alternativer DNS. Die Kontrolle könnte sicher über die Vorratsdatenspeicherung laufen. Da wird doch sicher registriert über welchen DNS die Internetkommunikation läuft. Ein nicht vom BKA zertifizierter schlägt Alarm…sonst wärs ja inkonsequent.

der sVen

So muss es sein: Offener Brief an die SPD-Bundestagsfraktion

Liebe Genossinnen und Genossen,

mein Name ist Torben Friedrich, ich bin 22 Jahre alt und seit fast vier Jahren Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.

Vier Jahre, die für einen 22-jährigen bedeuten, daß er bereits als Jugendlicher politisch aktiv war und mit 18 auch politische Verantwortung übernehmen wollte.

Ich war seit jeher der festen Überzeugung, daß in einer gerechten und demokratischen Gesellschaft die Werte Solidarität, Gleichheit und Freiheit unerläßliche Bestandteile sind, die nie ihre Gültigkeit in einer Gemeinschaft verlieren können, die auf Vernunft und Gemeinwohl aufgebaut ist.

Mir war auch stets bewußt, daß diese Werte keine Selbstverständlichkeit sind, sondern daß in einer sich stetig weiterentwickelnden Gesellschaft um sie ständig gekämpft werden muß.

Meine Überzeugung war es, daß die SPD diesen Kampf am energischsten führt und ich wollte sie in ihrem Bestreben tatkräftig unterstützen.

Heute, am 17.06.2009, wird mir bewußt, daß ich mich möglicherweise getäuscht habe.

Ich vertrete eine Generation, die vollständig mit digitalen Medien aufgewachsen ist, mehr noch, eine Generation, die den Wechsel von analogen zu digitalen Medien nicht bewußt erlebt hat.

Das bedeutet, daß ich bereits seit der Grundschulzeit mit Eltern, Lehrern und Freunden auf digitalem Wege kommuniziert habe, entsprechende Lehrpläne waren bereits um Jahre veraltet.

Mit meinem Eintritt in der SPD war mir bewußt, daß bereits unter rot-grüner Regierung eine Politik betrieben wurde, die nicht den Ansprüchen einer digitalen Gesellschaft genügte. Dies wollte ich ändern ….. weiter

Das Schlimme – die Zensurinfrastruktur kommt

Meine Meinung: Der Fake läuft: Löschen statt Sperren? Wohl eher nicht. | Das Datenschutz-Blog.

Auch wenn jetzt ein Gesetz beschlossen wird, welches Löschen vor Sperren von KiPo fordert, dennoch muss eine Infrastruktur bei den Zugangsprovider geschaffen werden, die eine Sperrung von Seiten zuläßt. Und darin besteht doch die eigentliche Gefahr – die Technik ist dann da, also nutzen wir diese auch – so ein Politiker in der Zukunft. War doch wohl auch so bei der Autobahnmaut…

der sVen