Zensursula musste es rausnehmen aus ihrem Gesetz, na da machen wir eben ein zusätzliches

Meine Meinung zu heise online – 26.06.09 – Justizminister wollen Aufruf von Kinderporno-Seiten deutlicher kriminalisieren.

Nachdem ja Zensursula den Part der Registrierung von auf die Stoppschilder stoßenden Surfer aus ihrem Zensurgesetz streichen musste, war ja ein Entgegenkommen der Petitenten, fordert man jetzt eben ein neues Gesetz, das genau das macht. In diesem werden dann die Provider verdonnert, die IPs mitzuloggen und weiterzureichen.

Und ich bin schon gespannt, wie die Herrschaften hierfür eine Lösung haben (obwohl der Nachsatz wieder unverständliches Gebrabbel):

Hits, die etwa über automatische Weiterleitungen nach dem Klick auf Spam-Mails oder andere Versehen hervorgerufen würden, seien nicht betroffen. Auch ein durch die Umleitung auf die geplante Stopp-Seite erfolgloser vorsätzlicher Versuch, kinderpornographisches Material aufzurufen, erfülle aber die Voraussetzungen des Straftatbestands, meinte Zypries.

Und die wichtigste Frage: Wer tut nun endlich mal was gegen den Mißbrauch von Kindern?

sVen

Streitgespräch – „Ihnen ist egal, was wir denken“

Ein sehr interessantes Streitgespräch zwischen Franziska Heine, Initiatorin der Onlinepetition gegen Internetsperren und Frau von der Leyen auf Zeit Online: Netzsperren – „Ihnen ist egal, was wir denken“.

Leider hab ich nach den Aussagen der von der Leyen das Gefühl, dass sich beim  Missbrauch von Kindern überhaupt nichts ändern wird. ‚Wir hängen ein Stoppschild auf und dahinter machen wir so weiter wie bisher, nämlich nichts. Wir schieben uns nur die Kompetenzen hin und her, sollen doch die anderen sich um die Löschung und Verfolgung kümmern.‘

Auf der anderen Seite wächst mit dem Wissen der Zensurinfrastruktur im Hinterkopf das Misstrauen in einen ungehinderten Zugang zu Informationen, um sich umfassend zu informieren.

Und die letzten Sätze muss ich einfach zitieren. Die Herren und Damen Politker sitzen wohl doch schon zu sehr arrogant auf ihrem hohem Roß, dass sie der Meinung sind, sie wären die Mehrheit. Und auch ich glaub, dass in nächster noch viel passieren wird.

ZEIT ONLINE: Frau von der Leyen, verstehen Sie die Enttäuschung, wenn Frau Heine sagt: Wir sind so viele, und niemand hört auf uns?

von der Leyen: Ich kann das Gefühl schon nachvollziehen, aber eine Onlinepetition ist mit einem Klick unterschrieben …

Heine: … das stimmt nicht!

von der Leyen: Okay, vielleicht braucht es zwei, drei Minuten. Natürlich kann Frustration entstehen, wenn man merkt, dass da auch andere demokratische Prozesse laufen, zum Beispiel Ausschussberatungen, in denen gewählte Vertreter Entscheidungen fällen, oder ein SPD-Parteitag, auf dem ein Beschluss anders fällt, als Sie sich das gewünscht hätten. Aber über diesen Punkt müssen Sie hinweg und sagen: Wir beteiligen uns weiter an den Diskussionen. Protest nutzt wenig, wenn man nicht auch Mehrheiten überzeugt. Dafür steht die Demokratie, die wir haben.

Heine: Das tun wir. Für mich ist die Petition der Anfang einer völlig neuen Oppositionsform außerhalb der politischen Parteien. Ich denke, da wird in Zukunft eine Menge passieren. Wir werden auch weiter Gespräche führen. Ganz sicher werden wir aber auch die juristischen Wege beschreiten und Verfassungsklage einreichen.

Welcher Internetanbieter zensiert und welcher nicht?

Eben mal unter Zensurprovider.de nachgeschaut und hoppla mein Provider zensiert also. Die Umstellung auf offene DNS war genau so schnell erledigt wie der Blick auf die Liste.

Noch ist diese Mitteilung keine Straftat.

Und vorhin gelesen bei netzpolitik.de einen umgeschriebenen, uns eigentlich aber allen bekannten Text:

Als sie Kinderpornografieseiten sperrten habe ich nichts gesagt, denn ich habe diese Inhalte ja nicht konsumiert.
Als sie Raubkopiererseiten sperrten habe ich nichts gesagt, denn ich habe ja nicht raubkopiert.
Als sie Blogs mit gesellschaftskritischen Inhalten sperrten habe ich nichts gesagt, denn ich war ja nicht gesellschaftskritisch eingestellt.
Als sie die Seiten von Oppositionsparteien und Gewerkschaften sperrten habe ich nichts gesagt, denn ich war ja nicht in der Gewerkschaft oder in so einer Partei.
Als sie das Grundgesetz ausser Kraft gesetzt haben, gab es kein Medium mehr über das ich hätte etwas sagen können.

(Autor: „Lord Helmchen“, Original Niemöller-Zitat hier.)

der sVen

Das Schlimme – die Zensurinfrastruktur kommt

Meine Meinung: Der Fake läuft: Löschen statt Sperren? Wohl eher nicht. | Das Datenschutz-Blog.

Auch wenn jetzt ein Gesetz beschlossen wird, welches Löschen vor Sperren von KiPo fordert, dennoch muss eine Infrastruktur bei den Zugangsprovider geschaffen werden, die eine Sperrung von Seiten zuläßt. Und darin besteht doch die eigentliche Gefahr – die Technik ist dann da, also nutzen wir diese auch – so ein Politiker in der Zukunft. War doch wohl auch so bei der Autobahnmaut…

der sVen

Werden 130.000 Stimmen von der Regierung wirklich nicht ernst genommen?

Werden sich die Regierungsparteien wirklich die Blöße geben und die Stimmen gegen Internetsperren ignorieren? Nach den letzten Meldungen zu SPD-Parteitag und CDU/CSU sieht es wohl danach aus.

Ergebnis des SPD-Parteitages: nichts mutiges und schon gar nichts dagegen!

CDU/CSU kommentiert SPD-Beschluss – netzpolitik.org

Und da finde ich die Reaktion der AK Zensur darauf auch mutig und richtig: Community sagt alle weiteren Gespräche mit SPD-Verhandlungsführer ab – Arbeitskreis gegen Internet-Sperren und Zensur.

Wie war das mit den Wahlen demnächst….. ach, ja, Piraten wählen !

der sVen

Da hab ich auch schon mal drüber nachgedacht

Was ist, wenn die Internetsperren eingeführt werden und die Nutzung alternativer DNS verboten oder verhindert wird? Nicht nur ich denk darüber nach… heise online – 12.06.09 – Web-Sperren: Aufregung um Port 53.

Also leg noch dein Veto ein und unterschreib die Petition gegen Internetsperren!

Auch schön zu lesen, dass die Bundesregierung eigentlich keine Ahnung hat, was sie tut…. in welchen Länder ist Kinderpornografie nicht verboten (als Grund genannt, weil Angebote nicht gelöscht werden können)? -> keine Ahnung … ein millionenschwerer Markt ?-> wie groß? keine Ahnung …. wo stehen Server? -> keine Ahnung …. schon mal Sperrlisten gesehen? -> Nö. Und das ist die Grundlage für solch ein Gesetz. Erschreckend

nachLauf: Die Antworten der Regierung gut kommentiert -> MOGIS